Geschrieben von
Jan Scharnofske

Der Merksatz für SEO Fragen

Veröffentlicht am 
15. Februar 2021
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Es ist ein einfacher Satz zu Googles Funktionsweise und doch beantwortet er viele Fragen zum Thema Search Engine Optimization: ‚Google ranks webpages, not websites‘. Klingt simpel, ist es auch; wie beantwortet der Satz also SEO-Fragen?

Zuerst sollten kurz einige Begriffe geklärt werden. Ein „Google-Ranking“ entscheidet, wie weit oben eine Seite bei einer Suchanfrage bei Google auftaucht, das sollte vielen geläufig sein. Auch der Unterschied zwischen Webpages und Websites mag bekannt sein, jedoch sind die Begriffe im deutschen deutlich verwirrender. Wir sagen für Webpages meist Webseiten und für Websites bleiben wir meist beim englischen Begriff, oder wir nutzen die Wörter Webpräsenz, Webauftritt und Webangebot. In der Alltagssprache werden diese jedoch oft miteinander verwechselt und die Ähnlichkeit zwischen Webseite und Website wirkt auf viele konfus. Der Einfachheit halber bleibe ich für den Rest des Textes bei den englischen Begriffen.

Aber was ist denn nun der Unterschied zwischen Webpage und Website? Kurz gesagt sind Webpages die aufrufbaren Seiten im Netz und Websites die Adressen, an der diese zu finden sind. Beispielsweise verweist dieser Link: https://www.michaelstockmann.de/blogverzeichnis/ auf unser Blogverzeichnis, welches eine Page auf der michaelstockmann-Website ist.

Was heißt das für mein Google Ranking?

Der Ausgangspunkt für jede SEO-Strategie ist ein gutes Verständnis von Googles Indexierung und Ranking. Google gibt die Spielregeln für die Suchmaschinenoptimierung vor und die gilt es zu verstehen.

Mit dem Satz ‚Google ranks webpages, not websites‘ im Hinterkopf führen wir uns den Prozess des Rankings nun einmal vor Augen. Zuerst muss Google einige Informationen zu einer neuen Page speichern und analysieren, damit diese in einem Ranking auftauchen kann. Dafür ruft der Google-Crawler die Page ab und speichert Daten bezüglich Inhalt, Webpage Design, und Autorität (Links).

Auf Grundlage dieser Daten bestimmt Google dann für welche Suchanfragen die Page in den Ergebnissen auftaucht. Durch einen Vergleich mit ähnlichen Pages wird schließlich das Ranking für diese Suchanfragen entschieden.

Zu welcher Website diese Webpages gehören ist dabei völlig egal, die Performance einer Webpage hängt nicht mit der Performance anderer Webpages der selben Website zusammen. Warum das so ist hängt eben genau damit zusammen, was Google ranked und was nicht.

Google hat dieses Vorgehen bereits selbst bestätigt. Selbst wer Googles Wort kein Vertrauen schenkt, findet Beweise für die nun schon oft benannte Ranking-Grundlage.

Rankingfaktor Inhalt

Der wohl prominenteste dieser Beweise ist das gute Ranking von Artikeln auf Nachrichtenportalen. Die Website eines Nachrichtenportals behandelt sehr viele verschiedene Themen, die meisten Pages solcher Sites haben nichts miteinander zu tun. Würde Google nach dem Prinzip ‚websites, not webpages‘ ranken, wäre das aufgrund der vielen verschiedenen Schlagwörter katastrophal für das Ranking. Zum Glück entspricht das nicht der Realität, Thementreue muss nur innerhalb einer Page eingehalten werden um gut zu ranken und Nachrichtenartikel tauchen in der Tat oft auf den ersten Plätzen für gewisse Suchanfragen auf.

Generell wären Suchergebnisse aus der Nutzerperspektive deutlich schlechter, wenn Google die Regel ‚webpages, not websites‘ nicht hätte. Ein Unternehmen was zum Beispiel hauptsächlich Holztische herstellt, würde mit jeder Page für den Suchbegriff „Holztisch“ ranken, auch wenn die Page zum Beispiel die Mitarbeiter vorstellt oder sogar wenn sie sich mit Plastikstühlen beschäftigt.

Wer Sorgen um das Ranking eines Blogs hat, weil die Themen „zu vielfältig“ seien kann beruhigt sein. Solange die einzelnen Artikel, also die Pages, ihren Fokus auf ein Thema legen, schadet Themenvielfalt nicht dem Google-Ranking.

Subdomain oder Subfolder?

Was heißt das Ranking-Grundprinzip für das Webpage Design? Sollte man für ein besseres Ranking Subdomains oder Subfolders nutzen? Kurz gesagt: es ist egal. Da Googles Ranking-Prozess nicht mit einbezieht wo eine Page zu finden ist, kann zwischen Subdomains und Subfolders entschieden werden, ohne sich Gedanken um das Google-Ranking zu machen.

Zum Glück, muss man sagen. Oft kommt es vor, dass eine Page deutlich langsamer ist als alle anderen auf der selben Website. Würde sich Google nicht nur auf die Pages konzentrieren, könnte solch eine Page alle anderen auf der Website mit runter ziehen, was nicht nur unsinnig, sondern auch frustrierend für alle Webmaster wäre.

Gut ranken durch Links

Besseres Ranking

Ein weiterer Rankingfaktor ist die Autorität der Webpage. Einen hohen Wert erreichen Pages dabei vor allem durch Links, die auf sie verweisen. Googles Crawler erkennt, wenn eine Page von vielen anderen erwähnt und empfohlen wird und schätzt solche Pages als nützlicher für den Verbraucher ein.

Aufgrund dessen ist eine der bekannteren SEO-Strategien der „Content-Hub“, auch bekannt als „Pillar-Cluster-Modell“. Durch die Verlinkung einer Hauptpage, dem Pillar/Hub (Säule/Zentrum), auf untergeordnete Pages, welche das Thema detaillierter behandeln, kann viel für die Autorität getan werden. Einerseits verbessern die Pages ihre Autorität gegenseitig durch Links. Andererseits profitieren alle Seiten von der Autorität der anderen Seiten, da Besucher leicht von einer Page zur nächsten kommen.

Besonders die Hauptpage sollte von vielen externen Links profitieren, die wertvoller sind als interne. Auf diese Weise kann eine Page ein hohes Ranking erreichen und Besucher dann auf die für sie relevanten Pages verteilen. Wer allerdings auf eine Themen-Autorität der ganzen Website hofft, begeht leider einen Trugschluss. Schließlich beeinflussen die Werte der Pages und nur die der Pages ihre Rankings.

Ja, auch diese Taktik funktioniert aufgrund eines Satzes, der von nun an bei jeder SEO-Frage im Hinterkopf sein sollte: ‚Google ranks webpages, not websites‘.